Erster Gastwirt in unserem Haus war
August Johann Christian Semmler (1832-1917).
Dessen Mutter Rosine Semmler geb. Steingräber stammte aus einer berühmten Klavierbauerfamilie. (Noch heute steht ein Original Steingräber-Klavier in unserer Bauernstube) Aus ersten Aufzeichnungen geht hervor das im Jahre 1884 die Wohnstube in eine Gaststube umgewandelt wurde. Die „Neudecker Gemeindeschenke“ öffnete ihre Türen. Der Jahresumsatz betrug 488,30 Mark.
Bereits nach 5 Jahren übergab er die Gast- und Landwirtschaft an seine Sohn
Richard Wilhelm Semmler (1865-1944).
Als Bürgermeister von Neudeck sorgte er für eine ordentliche Konzession welche ihm 1908 vom Großherzoglichen Verwaltungsdirektor ausgehändigt wurde. Von nun an hieß die „Neudecker Gemeindeschenke“ Gasthaus „Zum Plothenteich“. Richard war ein Mann mit vielen Interessen. Neben seiner Tätigkeit als Gast- und Landwirt war er außerdem Bürgermeister, Jäger, Tankstellenbesitzer, Journalist, Versicherungsvertreter, Röhrenhändler und Kolonialwarenverkäufer. Ein weiteren großen teil seines Lebens widmete er der Musik. Er war Leiter einer Dorfkapelle mit bis zu 66 Musikern aus 21 Orten. Im Jahre 1917 kamen die ersten Sommerfrischler aus den städten und die errichtung erster Fremdenzimmer wurde begonnen. Im Jahre 1928 wurde, mit der Pößnecker Rosenbrauerei als Kreditgeber, eine große Gaststube mit darüberliegenden Fremdenzimmern errichtet.
1931 übergab Richard den Besitz an seinen Sohn
Martin Arno Semmler (1897-1963).
Seine Frau Olga Semmler geb. Hadlich war hauptsächlich die Leiterin der Gaststätte da Martin eher der Landwirtschaft und Jagd zugeneigt war. Die Wirren des 2. Weltkrieges führten das Gasthasu fast an sein Ende da alle 3 Söhne in Gefangenschaft waren und es kaum noch Lebensmittel gab.
Im Jahre 1953 übernahm
Hans Martin Semmler (1928-2019)
das väterliche Gasthaus als vierter Gastwirt. Sein Kredo lautete Gepflegte Gasträume, schmackhafte Küche, freundliche Bedienung. Gemeinsam mit seiner Frau Edith Semmler geb. Blumenau stabilisierten sie den Betrieb während der, gerade für private Betriebe, nicht einfachen Zeit in der DDR. Im Jahre 1972 wich die Landwirtschaft gänzlich dem zunehmenden Tourismus.
Als 5. Gastwirt übernahm
Hans-Joachim Semmler (*1954)
gemeinsam mit seiner Frau Bärbel Semmler geb. Enke Anfang des Jahres 1992 die Leitung der Gaststätte. In der schwierigen und ungewissen Nachwendezeit nahmen Sie die neu auftretenden Herausforderungen an. Das Seitengebäude wurde zu einem Bettenhaus umgebaut und an Stelle der Scheune entstand mit der Bauernstube ein zusätzlicher großzügiger Gastraum. Auch wurden die Heizung und Energieversorgung den modernen Standards angepasst.
Im Jahr 2022 übernahm
Philipp Semmler (*1988)
das elterliche Gasthaus. Er ist sich der Tradition des Hauses bewusst und ist gewillt den Weg der vorangegangen Generationen weiter zugehen und das Gasthaus in die Zukunft zu führen.